20.01.2019 Wochenende in Piéla

20.01.2019

Am Samstag gab es ein Treffen mit den Mitgliedern einer Fußballmannschaft, die sich dafür bedanken wollte, dass wir sie mit Trikots und Bällen unterstützt haben.  Das Ganze fand im Bistro statt. Anschließend nutzten wir die Zeit, um in der Herberge noch ein paar Restarbeiten zu erledigen. Wir schraubten einige Holzlatten an die Betten, an denen die Moskitonetze befestigt werden. Ebenfalls befestigten wir noch einige Gardinenstangen. Mit den beschränkten technischen Mitteln ist das manchmal gar so einfach. Wie immer an den Wochenenden kommen viele Besucher, so dass der Tag schnell um ist. Am frühen Abend gehen wir in die Messe. Samstags wird diese in französischer Sprache gehalten. Deshalb sind fast nur jüngere Menschen in der Kirche. Da ich beide Sprachen nicht verstehe, war es egal, jedoch fand ich die traditionelle Messe feierlicher.
Vor der Messe besuchten wir noch Veronique. Sie war 2002 bei einem Besuch in Deutschland dabei und schon sehr lange im Komitee der Cuo-Fi. Leider ist sie vor 2 Jahren erkrankt, kann nicht mehr laufen und ist sehr abgemagert. Woran sie leidet, kann mir niemand sagen, ärztliche Behandlungen waren aber bisher nur bedingt erfolgreich. Sie lebt zusammen mit ihren Eltern, ihrer Tochter und Enkelin und wird gut versorgt. Ihr Mann ist schon vor vielen Jahren gestorben.
Nach der Messe besuchte uns noch Césars Chef. Wir aßen zusammen und tranken anschließend noch ein Bier. Angéine hatte aus Mais Toe gemacht, dazu Soßen und Salate. Den Toe habe ich probiert. Auf die Soßen und Salat habe ich lieber verzichtet.
Sonntag hatte Tony Fieber und so ist Angéline mit ihm nach Kouri zum Krankenhaus gefahren. Ich bin nicht sicher, ob sie auch sonst hätte arbeiten müssen, aber so war sie den ganzen Tag arbeiten und blieb auch über Nacht mit Tony in Kouri. Sie hat dort im Krankenhaus ein Zimmer/ Wohnung. Die Kinder gingen zur Messe und César und ich haben ganz unchristlich in der Herberge weitergemacht mit Gardinenstangen befestigen usw. Gegen 16:00 haben wir uns das Grundstück für das Ausbildungszentrum angeschaut. Ganz schön groß, ca.6 Hektar. Danach sind wir zu den Mädchen in unserem Mädchenwohnheim gefahren, und hatten wieder schöne Momente. César und ich haben kurz erklärt, was uns wichtig ist und, dass die Mädchen diese Chance, die sie hier bekommen, bitte nutzen sollen. Das Beispiel von Ina hat sie beindruckt. Anschließend hatten die Mädchen die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Genau wie beim letzten Besuch fragte ein Mädchen nach der Größe meiner Familie und alle waren sehr überrascht, dass ich nur 2 Kinder habe. Als César dann Bilder zeigte, waren die Mädchen nicht mehr zu halten. Es stellte sich heraus, dass es auch eine Annika unter ihnen gibt und Nils wollten mindestens die Hälfte der 39 Mädchen heiraten?. Ich wurde auch zu einer Einschätzung zum Schulsystem in Burkina Faso gebeten, welches mir zwar nicht mehr ganz fremd ist, aber auch noch nicht so vertraut. Ich habe den Mädchen mitgegeben, dass es nicht nur am System liegt, sondern das Wichtigste sei, was jeder Einzelne aus seinen Fähigkeiten macht.
Die Mädchen waren wirklich locker, was nicht immer der Fall ist, aber viele kennen mich auch schon und so wussten sie, dass man mich alles Fragen darf. Zum Abschied begleiteten sie uns zum Auto und sehr viele versuchten mich kurz zu berühren, wie es sonst nur die kleinen Kinder machen, die nicht glauben können, dass man so blasse Haut hat.
Das war auch schon das Wochenende.
Gute Nacht und bis bald.
Uli

Montagmorgen haben wir erfahren, dass die gesamte Regierung hier in Burkina Faso zurückgetreten ist. Ich hoffe nur, dass dies keine Auswirkung auf die Zusagen hat, die wir letzte Woche vom Minister bekommen haben. Wir müssen abwarten was passiert.

Torima

Grundstück

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