Jedes Jahr wächst die Weltbevölkerung um 83 Millionen Menschen. Das ist in etwa die Anzahl der Menschen, die in der Bundesrepublik Deutschland leben. Zum Jahreswechsel 2018 lebten fast 7,6 Milliarden Menschen auf der Erde; Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW).
Besonders stark wächst die Bevölkerung in Afrika. Heute leben auf dem afrikanischen Kontinent 1,26 Milliarden Menschen. Vor 15 Jahren lag die Prognose der Vereinten Nationen für 2050 noch bei 1,8 Milliarden Menschen. Da jedoch die Fertilitätsraten in den letzten Jahren nicht so stark gesunken sind wie angenommen, wird nun eine Verdoppelung der Bevölkerung bis 2050 auf voraussichtlich 2,53 Milliarden Menschen prognostiziert.
Um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden, sind bessere Aufklärungs- und freiwillige Familienplanungsangebote sowie Gleichberechtigung dringend nötig. Jede vierte Frau in Entwicklungsländern kann heute noch immer nicht verhüten, obwohl sie das möchte. Würde dieser Bedarf gedeckt, würde sich das derzeitige jährliche Bevölkerungswachstum um ein Viertel verringern. Dazu ist jedoch schnelles und verstärktes Handeln im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit nötig.
Die Ursache für etwa 74 Millionen ungewollte Schwangerschaften pro Jahr:
- Unterdrückung
- fehlende Verhütungsmittel
- mangelndes Wissen
Daher ist eine bessere Aufklärung, Angebote für Familienplanung und Gleichberechtigung dringend notwendig!
- Jedes dritte Mädchen in einem Entwicklungsland ist im Alter von 18 Jahren schon verheiratet.
- Jedes fünfte Mädchen in einem Entwicklungsland ist im Alter von 18 Jahren bereits Mutter.
- Jeden Tag bekommen 20.000 Mädchen unter 18 Jahre ein Kind.
[Quelle: https://www.br.de/themen/wissen/weltbevoelkerung-bevoelkerungswachstum-menschen-erde-welt-100.html]
Frauen und Mädchen spielen bei der Entwicklung eines Landes eine bedeutende Rolle. Daher ist Bildung und Aufklärung für sie eine wichtige Förderung. Mädchen, die zur Schule gehen, heiraten später und bekommen weniger Kinder, was eine Senkung des Bevölkerungswachstum bewirkt. Frauen, die eine Schulausbildung haben, wissen mehr über Hygiene und die Möglichkeiten zur Gesundheitsvorsorge. Dadurch sinkt die Mütter- und Kindersterblichkeit. Kann eine Frau lesen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder geimpft werden und älter als fünf Jahre alt werden um ein Vielfaches. Mit jedem Jahr, das die Mädchen länger zur Schule gehen, wird ihr Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert. Eine finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht ihnen eigene Entscheidungen in der Familenplanung und weniger unbeabsichtigte Schwangerschaften.
2014 wurde in Burkina Faso die Möglichkeit der Schwangerschaftsverhütung durch eine DMPA-Injektion (Depomedroxyprogesterone acetate) geschaffen. Hiermit wird den Frauen eine bessere Kontrolle die Familienplanung geschaffen.
DMPA enthält ein Gestagen. Dies ist ähnlich dem Hormon Progesteron, das natürlich vom weiblichen Körper produziert wird. DMPA wird alle 12 Wochen injiziert und langsam in den Blutkreislauf aufgenommen, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Es wird der Eisprung verhindert und durch eine Verdickung des Zervixschleims kann das Sperma nicht in die Gebärmutter gelangen.
Die Effektivität von DMPA liegt effektiv bei 94%. Von 100 Frauen, die DMPA kontinuierlich über ein Jahr anwenden, werden nur 1 bis 6 Frauen schwanger.