17.01.2019 Das Leben in Piéla

17.01.2109

Der Dienstag war noch schlimmer als erwartet. Wir sind um 8:00 Uhr vom Hotel losgefahren, haben noch ein paar Sachen abgeholt, die César am Vortag bei einem guten Bekannten oder wie man hier sagt bei einem „kleinen Bruder“ geordert hatte. Danach noch Frühstücken und um 10:00 Uhr auf die Piste nach Piéla.
Da die Klimaanlage immer noch nicht funktionierte, haben wir unterwegs drei Versuche unternommen, diese reparieren zu lassen. Beim dritten Mal dann mit Erfolg. Das zeigt, dass es ohne Ausbildung schwer ist, qualifizierte Arbeit abzuliefern. Jedoch ist es schon beeindruckend, wie man sich zu helfen weiß.
Letztendlich waren wir um 17:30, erneut kurz vor Sonnenuntergang, in Piéla. Beide total k.o. Nach einem schnellen und einfachen Essen sind wir beide um kurz vor 21:00 Uhr ins Bett.
Am Mittwoch ging es dann schon wieder besser. Während Cesar am Vormittag ein „bisschen arbeiten“ war, habe ich mir die Dokumente, die wir im Ministerium bekommen haben, schon mal angeschaut und übersetzen lassen (dank Internet). Am Nachmittag haben wir uns in den Konferenzraum von Césars Herberge zurückgezogen und die ersten Dokumente für die Vereinbarung mit dem Ministerium vorbereitet. Abends geht dann das große Kochen los. César kocht mit mir Nudeln, während Angéline für sich und die Kinder Reis kocht, der auch für den nächsten Tag in der Schule noch Verwendung findet. Dazu gibt es irgend etwas Fleisch und Soße. Die Essgewohnheiten hier sind schon sehr gewöhnungsbedürftig und ich würde das alleine aufgrund des lockeren Umgangs mit der Hygiene nicht vertragen oder ich müsste mit Unmengen starken Alkohols nacharbeiten. So reicht ein kurzer Schnaps, der jedoch mehr aus „Tradition“.
Donnerstagmorgen sind anscheinend alle etwas spät dran. César muss schon vor 8:00 Uhr ins Büro, seinem Chef irgendetwas bringen. Die Kinder sind auch spät dran, sollen aber etwas frühstücken. Also gibt es Milchpulver in heißem Wasser aufgelöst und Zucker drin. Dazu weißes Brot. Das muss reichen, bis es mittags den Reis von gestern Abend mit Toe gibt. Toe ist ein klebriger Hirsebrei, der nicht wirklich nach viel schmeckt.
Mittags führt uns unser Weg noch nach Bogande, dort ist das Postamt und gestern wurde angerufen, dass ein Paket angekommen sei. Hier gibt es keine Briefträger, da die allerwenigsten Menschen hier überhaupt Post bekommen. Die wenigen, die Post empfangen, mieten sich ein Postfach am Postamt, das ist dann auch die Adresse. Straßennamen oder eine Adresse gibt es auch nicht.
Nach dem Besuch bei der  Post fahren wir noch zum Haut Commissaire, er ist der Verwaltungschef der Provinz Gnagna. Mit ihm besprechen wir die Pläne zum Ausbildungszentrum und auch die Sicherheitslage. Diese ist in einigen Gegenden nicht gut, in Piéla sind wir sicher. Wir werden jedoch nicht weit fahren, und wenn, dann nur auf der Hauptstraße. Am Abend ist es dann auch immer sehr schön, weil einige Kinder regelmäßig zum Spielen kommen. Sie haben so viel Spaß mit ein paar Kartons und können stundenlang mit diesen spielen. Die nächsten Tage werden wir uns hauptsächlich um die Themen rund um das Ausbildungszentrum kümmern. Das hat absolute Priorität, auch wenn es noch viele andere Themen gibt, die ich auf meiner Agenda habe, geht das Ausbildungszentrum vor.
Falls ihr Fragen habt, so nutzt doch einfach die Kommentarfunktion, ich werde sie gerne beantworten.
Die besten Grüße, auch von César und Angeline
Uli

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