Erneuter Putsch in Ouagadougou – Lage hat sich beruhigt

(Stand 07.10.2022)

Am 30. September gab es einen erneuten Militärputsch in Burkina Faso. Der neue starke Mann ist Hauptmann Ibrahim Traoré. Die Putschisten stammen aus dem gleiche militärischen Umfeld wie die bisherigen Machthaber. Das Motiv ist in die Unzufriedenheit der jungen Offiziere mit der bisherigen Regierung beim Kampf gegen den Terrorismus zu suchen. Ihr wird völliges Versagen vorgeworfen. In den vergangenen Wochen war es zu zwei Überfällen im Norden des Landes gekommen, bei dem Dutzende von jungen Soldaten und Zivilisten ermordet wurden. Diese Unzufriedenheit beim Umgang mit der Sicherheit  des Landes war schon Auslöser des Staatstreiches im Januar.

Der bisherige Machthaber Paul Henri Damiba hatte sich nach dem Putsch im Januar zum Präsidenten bestimmen lassen. Um Blutvergiessen zu vermeiden und nach Zusicherung seiner Unversehrheit, hatte er am Sonntag aufgegeben, seinen Rücktritt erklärt und ist ins Nachbarland Togo ausgereist.

Bis zum Montag 03.10. war die Situation völlig unklar. Es gab heftige anti-französische Demonstrationen bei denn auch russische Flaggen gezeigt wurden. Es wird gefordert, die Zusammenarbeit mit Frankreich zu beenden. Die Botschaft  Frankreichs in Ouagadougou und ein Kulturinstitut in Bobo wurden bedroht. 

Am Mittwoch, 05.10. wurde bekannt, dass Frankreich seine Botschaft, die Konsulate und Kulturinstute bis auf weiteres geschlossen.

Die am Freitag geschlossenen Grenzen sollen wieder geöffnet sein, ebeno der Internationale Flughafen von Ouagadougou.

Die Lage ist jedoch nach wie vor unsicher. Am 04.10. gab es Demonstrationen gegen die CEDEAO (die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) am Flughafen. Ein Delegation war angereist. Auch das traditionelle Oberhaupt der Hauptethnie, der Mossi -der Mooro Naba – steht in der Kritik. Der neue Machthaber hat seine Anhäger aufgefordert, nachhause zu gehen, ruhig zu bleiben und die Straßen frei zu geben

Am 05.10. wird gemeldet die Gespräche zwischen den neuen Machthabern und den Vertretern der CEDEAO (zu dem auch der frühere Präsident des Nigers gehört) seien zufriedenstellend gewesen.

An die Demonstranten wird appeliert, die Wege in Ouagadougou frei zu geben.

Die Lage kann sich stündlich ändern. 

Unseren Partner in Piela (220 km von der Hauptstadt entfernt) geht es gut. Die Schulen in Piela sind seit dem 3.10. wieder geöffnet.  (Schuljahresbeginn)

Weitere Informationen erhalten Sie über unter google mit den Suchworten „Burkina Faso News“ oder auch beim Auswärtigen Amt. 

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