05.02.2019 Fazit

Diese, meine 3. Reise nach Burkina Faso, war anders als die vorherigen. Das lag zum einen am sehr starken Fokus auf das Ausbildungszentrum, aber leider auch an der veränderten Sicherheitslage. Ich habe es mir nicht leicht gemacht, die Reise letztendlich anzutreten, jedoch kann man auch am Kölner Bahnhof angeschossen werden. Wir haben uns Regeln gesetzt, die wir sehr strikt eingehalten haben. Aus diesem Grund konnten wir nicht alle Projekte begutachten oder alle Kinder treffen. Ich habe auch bei den Menschen ein starkes Gefühl der Unsicherheit verspürt. Am letzten Tag konnte man dann auch bei ihnen die Erleichterung verspüren, dass alles gut gegangen ist.
Trotz allem war die Reise erfolgreich und absolut notwendig. César hat mir am Abend nach dem Ministerbesuch gesagt: „Das hätten wir alleine nicht erreicht“. Es ist so, wie es am Ende auch oft bei uns ist. Man kann viele Dinge aus der Ferne regeln, in Deutschland per Telefon, Videokonferenz, per Mail usw., jedoch am besten funktionieren Dinge, wenn man sie persönlich besprechen kann. Wenn es dann noch Unterschiede in Kultur und Verständnis in der Sache gibt, lassen sich diese Dinge nur persönlich klären. Ich fand es gut, dass der Minister uns persönlich empfangen hat und danke all den „kleinen und großen Brüdern“, die dabei geholfen haben. Das sind alles Leute, die in der Provinz GnaGna aufgewachsen sind und auf diese Weise etwas zurückgeben konnten.
Nach der Zusage haben wir sehr schnell die Inhalte der Vereinbarung bearbeitet, dann musste ich wieder einmal feststellen, dass man hier nicht Dokumente vorbereitet die man erst übermorgen oder gar noch später braucht. Ich hätte die Dokumente so schnell wie möglich an die zuständigen Stellen geschickt, César meinte aber: Nein, wir fahren doch erst in der letzten Woche nach Ouaga. Genau so ist es mit Terminen, diese macht man morgens für den gleichen Tag.
Mir persönlich hat der Aufenthalt erneut neue Einblicke in das Leben vor Ort gegeben. Ich bin trotz der vielen Arbeit recht entspannt und glaube, auch wieder sehr nah auf dem Boden der wichtigen Themen angekommen. Wenn ich hier sehe, wie die Kinder aufwachsen, und wie selbstständig sie schon mit 2 Jahren sind, dann bin ich immer wieder begeistert. Ich durfte erstmals gemeinsam mit der gesamten Familie zusammen im Haus leben. Bisher waren immer „nur“ César und ich alleine im Haus. Im ersten Jahr war Wendy noch zu Hause. Trotzdem habe ich nicht voll integriert hier gewohnt, da César und ich für mich meistens separat gekocht haben. Ich habe auch diese 4 Wochen ohne jegliche Beschwerden geschafft und das bestätigt mich in diesem Handeln, auch wenn nicht jeder das versteht. Persönlich hat mich gestört, dass ich kein Französisch spreche und so nicht direkt mit Angéline und den Kindern sprechen konnte. Das möchte ich ändern, weiß aber nicht, ob ich das schaffe, eine neue Sprache zu lernen.
Ab sofort gilt es das was wir in Burkina Faso vorbereitet haben, dort noch zu finalisieren. Ebenfalls muss der Antrag schnell beim deutschen Ministerium für Zusammenarbeit gestellt werden, damit dieser so bald wie möglich genehmigt werden kann. Dazu muss ich aber keinen Minister besuchen, das geht mit ganz viel Papier und wahrscheinlich einigen Telefonaten und Rückfragen. Ihr seht, es gibt immer was zu tun.
Ich weiß, für was und vor allem, für wen wir das alles tun. Es sind MENSCHEN, FREUNDE, es ist fast wie FAMILIE. Diese haben nicht das Glück, dort zu leben, wo man keinen Hunger, keinen Durst und keine Sorge um Bildung haben muss. Ich bin gerade so kurz nach dem Besuch noch sehr emotional betroffen, wenn ich das schreibe.
Wenn jemand durch den Bericht so neugierig geworden ist, dass er unbedingt mithelfen möchte, so ist jeder WILLKOMMEN!
Wer mal mit nach Piéla möchte, ebenfalls.
Wer Fragen hat, kann sich gerne bei mir melden, per Kommentar oder auch auf allen anderen Wegen (WhatsApp, Facebook, Mail, Telefon, oder sogar persönlich).
Das ist mein abschließender Beitrag zur Reise. Bei der Mitgliederversammlung werden wir auch Bilder zeigen. Gerne auch noch zu anderen Terminen.
Beste Grüße
Uli

Carine und Ida

Patenkinder

Studentin Marie Thérèse

Student Bruno

Komitee des Gymnasiums

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